In Libyen geht die Zahl der Fluttoten in die Tausende. Eine Betroffene berichtet, dass sie von der Gefahr wusste, die Warnung aber ignorierte.
BERLIN/MARRAKESCH taz | Mehr als 5.000 Tote – und es wäre eine Überraschung, wenn diese Zahl nicht weiter steigt. Nach den Überschwemmungen in Libyen galten am Mittwochnachmittag weiterhin rund 10.000 Menschen als vermisst. Zudem wurden Unicef-Angaben zufolge bis zu 30.000 Menschen allein in der besonders schwer betroffenen Küstenstadt Darna aus ihren Häusern und Wohnungen vertrieben.
Es war eine Katastrophe mit Ansage: Nicht nur hatte das Sturmtief schon Griechenland heimgesucht, auch hatte es in Darna offenbar Warnungen gegeben. „Drei Tage vor Beginn des Starkregens am Samstagnachmittag wurden wir über den lokalen Radiosender aufgefordert die Stadt zu verlassen“, berichtet Lobna Almustari der taz am Telefon. „Es hat hier aber nie einen derartigen Sturm gegeben, also ignorierten wir wie fast alle Nachbarn die Evakuierung.
Nach den Kämpfen der letzten zwölf Jahre sind die Menschen in dem Bürgerkrieg besonders vulnerabel. Nachdem Aufständische mit Rückendeckung von Nato-Luftangriffen 2011 die Gaddafi-Diktatur stürzten, ergriffen Milizen, darunter auch der „Islamische Staat“, die Kontrolle. „Das ist nicht nur das Böse von Mutter Natur, das ist das Böse des Menschen. Es ist die Unfähigkeit und Selbstgefälligkeit von Männern, die sich im letzten Jahrzehnt bereichert haben“, betont der Analyst Anas El Gomati im Interview mit Al Jazeera. Es gebe klare Verantwortlichkeiten: „Haftars eigene Kräfte, die LNA“.
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