Re­por­te­r*in­nen in der Ukraine: Mensch bleiben

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Ukrainische Jour­na­lis­t*in­nen berichten – sind aber auch Bür­ge­r*innen ihres Landes. Vier von ihnen reflektieren über zwei Monate Krieg.

Ein Journalist fotografiert eine Rotation des ukrainischen Militärs aus Irpin am 5. März Foto: Volodymyr KutsenkoAnastasia MagasowaJuri LarinAnna MurlykinaVolodymyr Kutsenko 22.4.2022, 18:59 Uhr

Einem anderen schoss man ins Herz, seine Leiche hat man versucht zu verbrennen. Zwischendurch glaubte ich, permanent diesen Leichengeruch wahrzunehmen, der sich auf meiner Haut und in meinen Haaren festgesetzt hatte. Wenn ich die Körper der Getöteten betrachtete, ging mir nur eine einzige Frage durch den Kopf: Warum?

Als ich 2014 anfing über den Krieg im Donbass zu berichten, wollte ich beide Konfliktparteien zu Wort kommen lassen. Heute haben wir es mit einem ganz anderen Krieg zu tun, einem offenen Großangriff eines Staates auf einen anderen unabhängigen Staat. Unter diesen Bedingungen erscheint die goldene Regel des Journalismus, wonach verschiedene Meinungen ausgeglichen vorkommen müssen, absurd.

Anastasia Magasowa wurde 1989 auf der Krim geboren. Sie hat Ukrainische Philologie und Journalismus in Simferopol studiert. Seit 2013 ist sie Autorin der taz, seit Beginn des Krieges berichtet sie fast täglich aus Kiew und den umliegenden Städten. Sie war Teilnehmerin eines Osteuropa-Workshops der taz Panter Stiftung.

Mein Haus befindet sich 15 Kilometer von hier. Ich sehe und höre, dass das russische Militär gezielt Mörser auf diese Evakuierungsroute abfeuert, wo es, außer der zerstörten Brücke, keinen einzigen Unterstand gibt. Ich höre das Pfeifen eines Geschosses über meinem Kopf. Denn ich denke an diese unbewaffneten und hilflosen Menschen, die diese Unmenschen erschossen haben. In den vergangenen zwei Monaten bin ich viel in ukrainischen Dörfern und Städten herumgefahren. Überall, wo der russische „Befreier“ gewesen ist, gibt es Spuren von Gewalt, Plünderungen, Tod und Verwüstung.

Ein Foto ist ein eingefangener Moment, der ohne Worte alles erzählen, Schmerz und Leid vermitteln kann. Manchmal aber lege ich die Kamera beiseite und reiche jemandem in Not die Hand. Denn in jedem Krieg muss man zuallererst ein Mensch bleiben. Bis zum 1. März konnten Mariupoler Journalisten ihrer Arbeit noch nachgehen, danach wurde es völlig unmöglich. In Mariupol gab es weder Strom noch Internet oder Telefonverbindungen. Unter diesen Bedingungen Informationen nach draußen zu geben, Themen vorzubereiten und Zeitungen herauszubringen, war allein technisch nicht mehr machbar.

Anna Murlykina ist eine ukrainische Journalistin. Sie lebte bis vor Kurzem in Mariupol. Nun berichtet sie aus Dnipro.„Ich habe einen Schuldkomplex“ Tatsächlich haben die meisten von uns damit gerechnet, dass es genau an diesem Tag losgeht. Ich persönlich habe am 23. Februar bis um Mitternacht dagesessen und auf die Invasion gewartet. Dann bin ich mit schwerem Kopf eingeschlafen. Um 5.

Ich schaffte es, zu Fuß durch den Wald zu entkommen. Vielleicht bin ich deshalb noch am Leben. Seitdem habe ich auch einen Schuldkomplex. Es heißt, daran litten quasi alle, die nicht aktiv kämpften.

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