Elmar J. verkaufte dem mutmaßlichen Mörder Walter Lübckes Waffen. Das Landgericht Paderborn muss nun klären: War darunter die Tatwaffe? Und wusste der 66-Jährige, was Stephan Ernst vorhatte?
Inwieweit man diese Angaben als glaubhaft und den mutmaßlichen Mörder als glaubwürdig einschätzen kann, dazu äußert sich in Saal 205 Oberstaatsanwalt Dieter Killmer, Vertreter des Generalbundesanwalts im Verfahren gegen Ernst. Er macht keinen Hehl daraus, dass die vielen Versionen, die Stephan Ernst zum Ablauf des Überfalls auf Walter Lübcke vor Gericht aufgetischt hat, die Aufarbeitung des Verbrechens erheblich erschwert haben.Auch J.
Elmar J. droht im Fall einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Wie es ist, hinter Gittern zu leben, hat J. bereits erfahren. Mehr als sechs Monate lang saß er in Untersuchungshaft, nachdem er im Juni 2019 festgenommen worden war. Die Bundesanwaltschaft hatte gegen ihn wegen Beihilfe zum Mord an Walter Lübcke ermittelt und im Kreis Höxter mehrere Waldgebiete nach Waffen durchsucht.
Der Generalbundesanwalt war damals überzeugt: Als J. zwischen 2014 und 2018 mehrere Waffen an Stephan Ernst verkaufte, wusste er, dass dieser ein gewaltbereiter Rechtsextremist war. Im Januar 2020 hob derPolizeibeamte beschreiben, wie der Rentner wohnte: Patronen auf dem Dachboden, im Werkzeugkasten, in der Schreibtischschublade und in der Schlafzimmerkommode. Sein Eindruck sei gewesen, so ein Kriminalhauptkommissar: »Hingelegt, vergessen, aber nicht versteckt.
Auf der Theke der leerstehenden Gaststätte, an der J. mit Freunden gesessen haben soll, stand Ermittlern zufolge eine Holzfigur, der man einen Oberlippenbart gemalt hatte, ihr rechter Arm zeigte nach vorne, als würde sie den Hitlergruß machen. Die Wand hätten Bilder voller Wehrmachtsidylle geschmückt. »Die sollten gesehen werden«, sagt der Kriminalhauptkommissar, »vor allem das Männchen.« J.
Über seinen Anwalt Abouzeid räumt J. »eine Affinität zum ›Dritten Reich‹« ein, sein Vater habe für die Wehrmacht gekämpft und sei verwundet aus dem Krieg zurückgekehrt.Die Kriminalbeamtin, die J. nach seiner Festnahme vernahm, beschreibt, wie dieser »ohne Punkt und Komma« geredet habe; von Dekowaffen und Dolchen, die er verkauft habe.
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