Die türkische Lira stürzt ab, die Inflationsrate steigt rasant, doch der türkische Präsident sieht keinen Grund für einen Kurswechsel. Geht seine Rechnung auf? Erdogan Lira
Es ist alles in Ordnung, findet Recep Tayyip Erdogan. „Die Wirtschaftsdaten der vergangenen zwei Jahre sind ein klarer Beweis für den Erfolg der Türkei“, sagte der türkische Präsident am Montag, als er einen neuen Rekord des Exportvolumens – 225 Milliarden Dollar – bekanntgab. Noch interessanter war für die meisten Türken an diesem Tag eine neue Zahl, die Erdogan nicht erwähnte.
Wie in früheren Wahlkämpfen setzt Erdogan darauf, mit möglichst billigem Geld hohe Wachstumsraten der Wirtschaft zu erreichen. In den vergangenen Monaten diktierte er der Zentralbank deshalb trotz der steigenden Inflation eine Senkung der Leitzinsen nach der anderen. Er ließ die Lira abstürzen, weil er sich davon mehr Exporte und einen Wirtschaftsboom versprach. Mehr als 40 Prozent hat die Lira im vergangenen Jahr gegenüber Dollar und Euro verloren.
Erdogan lehnt das ab, weil er befürchtet, höhere Zinsen könnten den Boom abwürgen, den er vor den Parlaments- und Präsidentschaftswahlen im Juni 2023 braucht. Öffentlich argumentiert er, der Islam verbiete Zinsen. „Als Muslim tue ich, was die Gebote des Islam erfordern, und das werde ich auch weiterhin tun“, sagte er kürzlich.
[Mehr aus der Hauptstadt. Mehr aus der Region. Mehr zu Politik und Gesellschaft. Und mehr Nützliches für Sie. Das gibt's jetzt mit Tagesspiegel Plus. Jetzt 30 Tage kostenlos testen] Zu Jahresanfang stiegen die Preise für Gas und Strom sprunghaft, gleichzeitig wurde die Maut für die Autobahnbrücken und -Tunnel zwischen dem europäischen und asiatischen Teil der 16-Millionenstadt Istanbul heraufgesetzt. Auch Benzin wurde zu Neujahr teurer, und die Steuern auf Alkohol und Zigaretten wurden ebenfalls angehoben. Im Nachrichtensender CNN-Türk beschwichtigte Finanzminister Nureddin Nebati, die Welle der Teuerungen werde bald vorbei sein.
Was sagen die Wähler der AKP?Wenn sich das Blatt nicht bald wendet, könnten sich auch Stammwähler von der AKP lossagen. Schon jetzt liegt das Regierungsbündnis aus Erdogans AKP und der rechtsnationalen Partei MHP in einigen Umfragen hinter einer Oppositionsallianz aus der linksnationalen CHP und der rechtskonservativen IYI-Partei.
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