Im Verfahren gegen Arafat Abou-Chaker sollte ein enger Weggefährte als Zeuge aussagen. Doch er weigerte sich, das Gericht brummte ihm ein Ordnungsgeld auf. Neue Erkenntnisse soll nun eine ominöse Audiodatei bringen.
»Grüß Gott«, sagt der Rapper Shindy, als er am Morgen den Saal 500 des Landgerichts Berlin betritt. Der 33-Jährige ist nahe Stuttgart aufgewachsen, mittlerweile lebt er in München. Die Zeit in Baden-Württemberg und Bayern hat offenbar Spuren hinterlassen. Doch viel mehr als diesen gängigen Gruß in Süddeutschland wird er an diesem Montag im Prozess gegen Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder nicht sagen.
Michael Schindler alias Shindy war einst bei Bushidos Musiklabel Ersguterjunge unter Vertrag. Als Bushido sich ab Herbst 2017 von Arafat Abou-ChakerAbou-Chaker soll die Trennung von Bushido damalsvon Bushido gefordert haben. Laut Anklage soll Abou-Chaker Bushido im Januar 2018 eingesperrt, bedroht, beleidigt und mit einer Plastikflasche und einem Stuhl attackiert haben.
Seine erste Antwort scheint ein Versehen zu sein. »Ja«, antwortet Shindy auf die Frage des Vorsitzenden Richters, ob er Anis Ferchichi alias Bushido und den Angeklagten Arafat Abou-Chaker kennt. Shindys Anwalt hätte schon da von seinem Mandanten gerne die Antwort gehört, die der Rapper fortan auf alle weiteren Fragen gibt: »55.
Woher kennt er Bushido und Arafat Abou-Chaker? »55.« Ist ihm berichtet worden, dass es am 18. Januar 2018 zu Handgreiflichkeiten zwischen Bushido und Abou-Chaker gekommen sein soll? »55.« Hat Bushido oder jemand anderes ihm von dessen Trennung von Abou-Chaker berichtet? »55.«
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