Die Netflix-Serie „Fauda“ ist nicht neu, doch vor dem Hintergrund der Eskalation in Israel stößt sie dieser Tage auf gesteigertes Interesse. Die fiktiven Geschichten basieren auf dem tatsächlichen Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern. Der Hauptdarsteller hat sich nach eigener Aussage mittlerweile an die Front begeben.
In der ersten Folge dauert es nur eine gute halbe Stunde, bis Doron Kavillio und sein Partner zum ersten Mal „Fauda“ schreien – und die Situation schließlich eskaliert. „Fauda“ ist Arabisch, es handelt sich um einen Warnruf. Er kann im Deutschen mit Chaos übersetzt werden – und ist zugleich der Titel einer Netflix-Serie aus Israel. Obwohl der Start des Formats schon einige Jahre zurückliegt, findet „Fauda“ angesichts der weltpolitischen Lage derzeit viel Beachtung.
Schon ohne Realitätsbezug wäre „Fauda“ eine spannend erzählte Serie, die einen in den Bann zieht. Sie bewegt sich irgendwo zwischen Thriller-, Drama- und Agentenserie, wobei die Macher auch auf reichlich Action setzen. Das Wissen, dass „Fauda“ auf einem realen Konflikt basiert, macht die Serie zuweilen unerträglich. Sie besticht durch schwere Dialoge und eine düstere Grundstimmung – und macht dabei wenig Hoffnung auf Frieden.
Über die politische Bewertung der Serie herrscht dabei nicht erst seit der jüngsten Eskalationen Uneinigkeit. Die erste Staffel ist bereits im Jahr 2015 erschienen. In arabischen Medien wurde dabei schon vor längerem die Kritik geäußert, die Serie sei einseitig und schlage sich auf die Seite Israels. Der israelische Schriftsteller Sayed KashuaFans der Serie sehen das anders. Sie entgegnen, dass die Produktion ein differenziertes Bild des Nahostkonflikts zeichne.
Gedreht wurde „Fauda“ übrigens auf Arabisch und Hebräisch. In der deutschen Synchronisation wurden die arabischen Teile dabei nicht übersetzt. In diesen Szenen bleiben dem deutschen Publikum zum Verständnis lediglich Untertitel. Dadurch wirken die entsprechenden Szenen noch unmittelbarer.
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