TV-Kolumne „Joko & Klaas gegen ProSieben“ - Verstörend peinlich: Ist bei Joko und Klaas die Luft raus?
schwummrig ums Gemüt: schweißnasse Hände, Gummiknie, glasiger Blick und Cartoon-Stimme. Helium auf Lunge einatmen: Das schlägt nicht nur auf die Stimme, sondern auch auf Herz und Kreislauf. Blass und schlapp: Leider lässt sich damit nicht nur Jokos kurzzeitige Verfassung, sondern auch der ganze Abend zusammenfassen.
„Joko & Klaas gegen ProSieben“ ist zurück aus der Sommerpause. Die erste Runde in der vergangenen Woche ging an den Chef namens Herr ProSieben, obwohl Joko sogar mit dem BMX-Bike eine Bruchlandung hinlegte. Die Strafe für das Duo Joko & Klaas fiel dann überraschend zivil aus: An drei Abenden mussten die Herren die Wissenssendung „Galileo“ moderieren. Vielleicht hatte ProSieben sein gesamtes Kreativitätspulver bereits bei der Entwicklung der Challenges verschossen.
Bei einem der Spiele muss Klaas einen großen, weißen Stein so beschreiben, dass Joko auf der anderen Seite der Trennwand genau diesen Stein unter fünf großen, weißen Steinen wiedererkennt. Joko hingegen muss den Geruch eines Käses so beschreiben, dass Klaas genau diesen Käse aus fünf Möglichkeiten erschnuppert. „Frage an die Redaktion: Wie besoffen wart ihr, als euch das eingefallen ist?“, kommentiert Joko das Spiel launig.
Leicht verstörend wird es, als Joko und Klaas sieben ihrer Mitarbeitenden bei der Florida Entertainment GmbH dazu überreden sollen, selten dämliche Dinge zu tun: sich in die Ecke zu stellen und zu schämen, sich Essen in den Pulli zu schütten, eine Lobeshymne auf sich selbst anzustimmen oder angezogen in die Spree zu springen. Es schmerzt, Menschen beim Ausführen eines Auftrags zuzuschauen, den sie sichtbar am liebsten ablehnen würden.
Glück für die beiden TV-Profis: Sie entscheiden das wenig einfallsreiche Finalspiel – Bälle so aufditschen lassen, dass sie in ein Loch hüpfen – für sich. Und dürfen nun anstelle ihrer Angestellten für 15 Minuten den Chef quälen. Nach diesem eher flauen Abend kann man nur sagen: Das hätte er verdient, der Herr ProSieben.