Das Elterngeld war schon immer ungerecht: Während die Armut von Alleinerziehenden wuchs, ließen sich andere vom Staat ihre Traumreise bezahlen.
Die Diskussion übers Elterngeld diese Woche war super. Kaum hatte Familienministerin Lisa Paus – vom Finanzminister unter Kürzungsdruck gesetzt – vorgeschlagen, das Elterngeld für Sehrgutverdiener abzuschaffen, hagelte es Stellungnahmen, Interviews, Kommentare, Zahlen, Daten. Es war ein Fest der allgemeinen Faktenfindung und Urteilsbildung.
Mein Verhältnis zum Elterngeld ist leider dadurch belastet, dass ich seine Einführung ab 2005 relativ aufmerksam begleitet habe. Das war, bevor Twitter im Minutentakt neue Details zu Gesetzesvorschlägen ausspuckte und es Statistiken noch nicht so fix aus dem Netz zu fischen gab – im Vergleich zu heute waren Diskussionsprozesse geradezu bedächtig. Von Argument zu Gegenargument, das dauerte schon mal einen Monat oder zwei.
Mehr Kinder von Gutverdienenden erwünscht Das Familienministerium unter Ursula von der Leyen rückte auch irgendwann die Zahlen dazu heraus, wer mit dem Elterngeld in die Röhre guckte: „155.000 Familien mit einem Einkommen unter 30.000 Euro netto erhalten weniger Elterngeld, als ihnen bisher für zwei Jahre Erziehungsgeld zustehen würde“, schrieb mir die Pressestelle im Mai 2006. Das war nicht die endgültige Größe.
Im Ergebnis gab es dann bald auch Reportagen von jungen Familien zu lesen, die dank Elterngeld endlich ihre Traumreise mit dem Camper machten, das Kind in der Mitte: Er nahm seine acht Papa-Wochen, und der Staat zahlte ein Gutteil des Trips, wie toll! In Neuseeland wunderten sich die Pensionswirtinnen über die deutsche Babyschwemme.
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