Filmemacher Wim Wenders spricht im Interview mit BUNTE anlässlich seines neuen Films 'Anselm' über seine ungelebten künstlerischen Ambitionen und den Grund, warum er nie Kinder bekam.
Filmemacher Wim Wenders spricht im Interview mit BUNTE anlässlich seines neuen Films "Anselm" über seine ungelebten künstlerischen Ambitionen und den Grund, warum er nie Kinder bekam.
Eigentlich hatte Wim Wenders, 78, andere Pläne. Die Regie-Ikone wollte in jungen Jahren Maler werden. „Und wenn immer ich in dem Atelier eines Malers stehe – und ich habe einige Malerfreunde – und den Geruch der Farbe und des Terpentins wahrnehme, gibt mir das immer einen Stich ins Herz.
Ich hatte großes Glück: ein Vater, der begeisterter Fotograf war, das aber nicht mehr ausüben konnte, weil er ein ebenso begeisterter Arzt war. Er vermachte er mir seine Leica, vorher schon eine Achtmillimeter-Kamera und eine Super8 und freute sich, dass sein Sohn ab sofort die Urlaubsfilme drehte. Ich hatte großen Spielraum.
n. Man sieht ja, was er alles veranstaltet, um Zeit in den Bildern sichtbar zu machen. Er setzt seine Werke Wind und Wetter aus, er fackelt sie ab oder backt sie gar wochenlang im Ofen. Ich habe das nie mit Angst verbunden. Es ist ein anderes Haushalten mit der Zeit. Es gab eine Zeit, in der ich unbegrenzt Filme machen konnte, jedes Jahr einen. Das gibt es nicht mehr, auch für junge Leute nicht. Ich habe Glück gehabt, dass ich mit so einer großen Kontinuität arbeiten konnte.