Unterdrückung von Athleten und Athletinnen ist nichts Neues in Iran. Doch auch im Sport stellt sich nun die Machtfrage.
Per Sitzstreik erkämpften Iranerinnen 2018, das Teheraner Azadistadion betreten zu dürfen Foto: imago/Zuma Wire
Die verbliebenen Männervereine wurden dem Militär, den Sicherheitskräften oder Ministerien zugeordnet. Die Profifußballliga wurde abgeschafft und durch Provinzmeisterschaften ersetzt, deren Gewinnerteams dann um den Landesmeistertitel spielten. Äußeres Zeichen dieser Übernahme waren zwangsweise Namensänderungen: Aus dem bekanntesten Fußballverein des Landes, Persepolis Teheran, wurde Pirusi , allerdings nur bis 2012, aus Taj Teheran wurde Esteghlal .
Unter den Exekutierten war auch der Fußballer Mahshid Razaghi, Mitglied der Olympiaauswahl, die sich 1980 für die Spiele in Moskau qualifiziert hatte, aber boykottbedingt nicht antrat. Razaghi war wegen des Verkaufs regierungsfeindlicher Zeitungen verhaftet und zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden, kam wie Abdi jedoch anschließend nicht frei.
Die langsame sportliche Öffnung lässt sich auch am Beispiel der Fußballnationalmannschaft der Männer zeigen: 1982 sagte die politische Führung des Iran die Qualifikationsspiele zur WM in Spanien ab. An der Quali zur WM 1986 in Mexiko nahm das Land nicht teil, weil es sich geweigert hatte, zu Spielen anzutreten, die die Fifa wegen des Iran-Irak-Kriegs auf neutralen Boden verlegt hatte.