Cool oder dröge, selbstsicher oder unnahbar – Karel Geraerts gibt sich vor seinem ersten Pflichtspiel als Schalke-Trainer undurchsichtig. Absehbar ist bereits: Es soll sich vieles ändern. Dass in Gelsenkirchen Englisch gesprochen wird, ist dabei nur der Anfang.
Der Stuhl, auf den sich Karel Geraerts am Freitag hockte, strahlt seit Jahren stets noch Restwärme vom Vorgänger ab. Die Schalker Trainer wechselten so verlässlich durch, dass die dauerhaften Vertreter der noch immer interessierten Medienhäuser aus einem im deutschen Profifußball unvergleichlichen Erfahrungsschatz schöpfen können.
Geraerts kommt aus Genk, spricht daher Niederländisch, aber bislang noch kein Deutsch. Er verstehe zwar die Sprache, wird aber vorerst mit Spielern und Öffentlichkeit auf Englisch kommunizieren. In seiner Teamansprache sagt man ihm eine offenbar recht angenehme Mischung aus natürlicher Autorität und Lockerheit nach.und der zuletzt als Interimscoach eingesprungene Matthias Kreutzer unter Thomas Reis zuletzt nicht auf der Bank saßen.
Im Test gegen den niederländischen Erstligisten Heracles Almelo, den Schalke überzeugend mit 4:1 gewann, setzte Geraerts bereits auf eine Dreierkette. Ein Systemwechsel, der vielen überfällig erschien, da die Schalker Defensivabteilung als Viererverbund zuletzt vorwiegend Haarsträubendes servierte.
hen - und an Auswahl mangelte es ja nicht. Gut möglich also, dass Geraerts weiter auf Heekeren setzt und eine erste gewagte Entscheidung trifft. Gerade jetzt, wo sich Fährmann wieder fit meldet. Befrieden kann der Chefcoach die Debatte ohnehin höchstens so lange, bis Müller von seiner Verletzung genesen ist.
Geraerts ist schlau genug, sich Parolen zu verkneifen, die ihn allzu schnell einholen. Kompromisslosen Offensivfußball, nach dem sich der ganze Klub sehnt, wird er der Mannschaft nicht verordnen können. Mit Yusuf Kabadayi, Bryan Lasme, Cissé oder Murkin gibt der Kader aber genug Optionen her, die zumindest die lange eklatanten Tempodefizite wettmachen könnten.
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