Kremlgegner haben für Sonntagmittag zu einer Protestaktion gegen Putins Präsidentschaftswahl aufgerufen. Schon im Vorfeld berichteten einige über Drohnachrichten auf ihren Handys.
Ihnen werde »extremistisches Gedankengut« vorgeworfen, und sie sollten »ruhig« an der Wahl teilnehmen – »ohne Warteschlangen und Provokationen«. Diese Warnungen erhielten laut Medienberichten Menschen mit kritischer Einstellung zu Putin auf ihren Handys. Das unabhängige Portal »Meduza« etwaDer russische Präsident wird für eine Amtszeit von sechs Jahren gewählt.
Die Abstimmung läuft erstmals über drei Tage: Von Freitag bis Sonntag sind mehr als 112 Millionen Wahlberechtigte nach Angaben der Behörden dazu aufgerufen, an der »Präsidentschaftswahl« teilzunehmen. Die Wahllokale sind jeweils von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Gewählt wird in den 84 Gebieten Russlands, die elf Zeitzonen umfassen. Dazu lässt der Kreml auf der annektierten Krim-Halbinsel und in den vier besetzten ukrainischen Gebieten Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson Voten abhalten – und das bereits vor dem eigentlichen Abstimmungstermin. Genaue Wahlstatistiken für die besetzten Gebiete gibt es bisher nicht.
Russische Oppositionelle hatten die Menschen deshalb zu einer Widerstandsaktion aufgerufen: Am Sonntag um exakt 12 Uhr sollten sie in ihren Wahllokalen erscheinen. An den langen Schlangen – so die Hoffnung – solle sich dann die Unzufriedenheit im Land ablesen lassen. Russische Behörden hingegen drohten schon im Vorfeld, Protestteilnehmer strafrechtlich verfolgen zu lassen; sie behaupteten, die Aktion weise »Anzeichen extremistischer Aktivitäten« auf.
In Sankt Petersburg gab es nach Angaben des Portals »Fontanka« einen Brandanschlag auf ein Wahllokal mit einem Molotowcocktail. Dem Portal »Mediazona« zufolge verübte eine 21-jährige Frau den Anschlag. Russlandweit habe es mindestens sechs Brandstiftungsfälle gegeben.Haben Sie einen Fehler im Text gefunden, auf den Sie uns hinweisen wollen? Oder gibt es ein technisches Problem? Melden Sie sich gern mit Ihrem Anliegen.
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