Während aus Unterföhring diese Woche erneut eine klare Absage kam, hält Bertelsmann-Boss Thomas Rabe in der 'FAS' an seiner Vision einer Fusion von RTL und ProSiebenSat.1 fest. Zwei Nachbarländer sieht er dafür als 'echte Testfälle'
, ließ der Chef von ProSiebenSat.1 mit Blick auf ein Zusammengehen mit dem größten deutschen Konkurrenten RTL wissen. Diese Idee bringt Thomas Rabe, zugleich Chef von Bertelsmann und der RTL Group, schon seit einiger Zeit bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf den Tisch. So auch an diesem Wochenende in einem Interview mit der"Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Dort lässt er wissen:"Wir können mit den globalen Plattformen Schritt halten, wenn wir eine ausreichende Größe bekommen. Sprich: wenn es uns gelingt und die Kartellämter es uns erlauben, entsprechende Zusammenschlüsse auf nationaler Ebene zu machen. Kooperationen allein reichen nicht.
Sie stehe daher auch"nicht auf der Agenda", so Rabe in der"FAS" - um im nächsten Satz seine mittelfristigen Ambitionen noch zu unterstreichen. Den in den Niederlanden geplanten Zusammenschluss mit Talpa sowie das Zusammengehen von TF1 und M6 in Frankreich seien"zwei echte Testfälle".
Bis auf Weiteres dürfte RTL Deutschland aber ohnehin erstmal genug mit der Integration von Gruner + Jahr zu tun haben. Zentrales Projekt ist dabei die für Sommer geplante Ausweitung von RTL+ auf ein crossmediales Abo, das dann auch Musik, Hörbücher und E-Magazine von G+J umfassen soll. Rabe bezeichete den Schritt als"unternehmerisches Wagnis", sieht sich aber von der Marktforschung bestärkt, die ein Interesse an einem solchen Angebot ermittelt habe.