In der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen starben während der NS-Herrschaft Patienten qualvoll auf den sogenannten Hungerstationen. Neue Erkenntnisse zur genauen Lage rücken den geplanten Teilabriss des Gebäudes in ein anderes Licht.
Die ehemalige Heil- und Pflegeanstalt - im Volksmund "Hupfla" - in Erlangen war während des Nazi-Regimes Ort grausamer Verbrechen. Hinter den vergitterten Fenstern im Souterrain verhungerten Patienten auf Hungerstationen. "1944 wurden die Patienten hier konzentriert. Auf der östlichen Seite waren die Männer untergebracht, auf der westlichen die Frauen", sagt der ehemalige Leiter des Erlanger Stadtmuseums, Thomas Engelhardt.
Die Ärzte und Pfleger folgten dem „Hungererlass“ des bayerischen Innenministeriums. Auch in anderen Heil- und Pflegeanstalten in Bayern wurden psychisch kranke und geistig behinderte Menschen systematisch mangelernährt. Es war ein Töten auf Raten. Der Erlangen Medizinhistoriker Andreas Frewer zitiert aus den Archivakten:Durch die sogenannte B-Kost wurden die Menschen immer schwächer. Oftmals erhielten sie nur dünne Suppe zu essen.
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