Energieintensive Branchen wie die Chemie-Industrie rutschen in die Krise. Das ist ein Alarmzeichen. Es kann gefährlich werden, die Lage wie Scholz und Habeck zu verharmlosen, kommentiert StefanStahl11.
Dabei leidet die Chemie-Branche derzeit auch darunter, dass sie weniger Aufträge aus China und damit einem zentralen Markt bekommt. Scholz und Habeck sollten sich die Verfassung des Industriezweigs genauer anschauen: So verkündete der Chemie-Riese BASF nach einem Gewinneinbruch um 76 Prozent, bis Ende des Jahres schon einmal mehr als 300 Millionen Euro einsparen zu wollen.
Doch noch scheinen die Metall- und Elektroindustrie wie auch der Maschinenbau als Hauptstützen der Industrie zumindest insgesamt trotz Problemen einzelner Firmen stabil zu sein. Das kann sich im kommenden Jahr ändern, wenn der Chemie-Dominostein nicht nur leicht wackelt, sondern umfällt.
Dabei ist das eklatante Defizit an Arbeitskräften ein Umstand, den Scholz und Habeck gerne zur Rechtfertigung ihrer Gelassenheits-These anführen. Nach der Devise: Wenn die Krise nicht auf den Arbeitsmarkt durchschlägt, sei doch alles gut. Nichts ist gut: Denn diese Beruhigungspille führt dazu, dass die reale Gefahr einer Deindustrialisierung Deutschlands, wie sie etwa Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sieht, kleingeredet wird und notwendige Reformen ausbleiben.
Die Bundesregierung mag zwar vorübergehend die Strompreise für die Industrie subventionieren, um ein Desaster zu verhindern, letztlich muss sie das Problem aber fundamentaler angehen: Nur wenn die Menge an Energie massiv ausgeweitet wird, sinkt der Preis. Dazu muss der Ausbau von Wind- und Solarstrom erheblich beschleunigt werden, was nur über abgespeckte Genehmigungsverfahren funktioniert. Deutschland muss wieder einfacher werden, um besser zu werden.
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