In Berlin kommen und gehen Menschen ständig, so auch die Freunde unserer Autorin. Die Abschiede sind schwer. Sie fragt sich: Wieso bleibe ich eigentlich noch? Heimat
Ich gestehe, selbst einige Jahre lang davon geträumt zu haben, aufs Brandenburger Land zu ziehen. Der Gestank in den S-Bahnen, die Vermüllung des öffentlichen Raums und die allgemeine Verelendung der Stadt machen allen irgendwann zu schaffen. Ich wollte das nicht mehr sehen. Allerdings würde das Elend ja nicht verschwinden, wenn ich wegzöge. Ich würde es nur ausblenden. Eigentlich bin ich dafür, hinzusehen und sich damit auseinanderzusetzen.
Inzwischen haben sich die Bedingungen in Portugal wieder verbessert, während das Leben in Berlin teurer und unsicherer geworden ist. Wieso bleibe ich? Das ist die Frage. Mittlerweile bin ich so vernetzt und angebunden, dass ich direkt an einer Bahnstation leben müsste, um schnell für meine Jobs in der Stadt zu sein. Ich weiß, dass ich darüber nachgedacht habe, alles zu kappen und woanders neu zu beginnen.
Berliner:innen haben für gute Kleidung entweder keine Zeit oder kein Geld. Gute Kleidung ist in Berlin keine Voraussetzung für Anerkennung und Erfolg. Das könnte historisch bedingt sein. Schließlich leben wir seit jeher auf einer Baustelle. Schon bei der Stadtgründung mussten wir unter großer Anstrengung Dämme aufschütten, um über den Sumpf zu kommen. Gefühlt schütten Berliner:innen heute immer noch Dämme auf.
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Weniger Menschen in Berlin überschuldet: Trendwende drohtDie Zahl der überschuldeten Menschen in Berlin ist in diesem Jahr trotz der dramatischen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln erneut gesunken. Auch bundesweit ging die Zahl der Überschuldeten zurück - die positive Entwicklung sei aber trügerisch, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem „Schuldneratlas Deutschland 2022“ mit. „Die wahren Belastungen werden die anhaltend hohe Inflation und insbesondere die ansteigenden Energiekosten sein, die noch längst nicht vollständig beim Verbraucher angekommen sind“, sagte Patrick-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform, einer Mitteilung von Dienstag zufolge. Diese Folgen machten sich zeitverzögert und mit Langzeitwirkung bemerkbar. „Wir fürchten in den kommenden Monaten eine Trendwende. Die in der Corona-Krise angehäuften Sparguthaben sind vielfach schon wieder aufgebraucht.“
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