Verwesende Leichen, verschmutzte Brunnen, Zehntausende Obdachlose: In den Überschwemmungsgebieten in Libyen ist die Versorgungslage weiter alarmierend. Experten warnen vor dem Ausbruch von Krankheiten. Derweil mischt sich in die Verzweiflung der Überlebenden auch Wut.
Während Rettungsteams in der von Überschwemmungen zerstörten Hafenstadt Darna in Libyen wegen der prekären Trinkwasserversorgung Alarm schlagen, entlädt sich unter den verzweifelten Überlebenden Wut auf die politischen Eliten.
In Folge des Sturms „Daniel„ waren zwei Dämme in Darna gebrochen. Den Behörden wird vorgeworfen, diese nicht ordnungsgemäß instand gehalten und somit zum Ausmaß der Katastrophe beigetragen zu haben. Der Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Laut Augenzeugen sollen Demonstranten versucht haben, das Haus des zur Zeit suspendierten Bürgermeisters Abdel-Moneim al-Gheithy in Brand zu setzen.
Auch die Vereinten Nationen zeigten sich besorgt über die Zustände im Osten des Bürgerkriegslandes. Insbesondere verunreinigtes Wasser und mangelnde sanitäre Einrichtungen erhöhten das Risiko von Krankheitsausbrüchen, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung von UNSMIL, der UN-Mission in Libyen. Teams der Vereinten Nationen arbeiteten daran, eine “zweite verheerende Krise in der Region“ und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
In Libyen halten sich Hunderttausende Migranten auf. Einige leben und arbeiten langfristig in dem nordafrikanischen Land, während es andere als Transitland nutzen, umzu gelangen. Die IOM und die WHO geben die Zahl der bestätigten Todesfälle ähnlich hoch an. Die Regierung im betroffenen Osten Libyens bezifferte die Zahl der offiziell registrierten Toten mit Stand vom Montagabend auf 3338. Zehntausende von Menschen wurden durch die Katastrophe obdachlos.
Libyen ist faktisch zweigeteilt. Das Bürgerkriegsland hat im Westen eine Regierung, die international anerkannt ist. Im Osten, wo der Sturm „Daniel“ besonders großen Schaden angerichtet hat, herrscht eine andere Regierung, die international nicht anerkannt ist. Die faktische Teilung erschwert die Rettungseinsätze.
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