Die WHO steht nach der Krebswarnung vor einem Süßstoff in der Kritik. Anders als bei Zucker sei nicht belegt, dass Aspartam zum Krebsrisiko beitrage.
Aspartam ist in Diät-Cola, krebserregend ist der Konsum aber erst ab 4,5 bis 7 Liter täglich Foto: Erik Irmer
Zeitgleich zum IARC-Bericht erschien eine weitere Einschätzung zum möglichen Gefahrenpotenzial des Süßstoffs. Das Gremium JECFA, das ebenfalls zur Weltgesundheitsorganisation gehört, schlussfolgerte, dass Aspartam in den zugelassenen Mengen von 40 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag sicher sei, auch im Hinblick auf andere Krankheiten wie Diabetes Typ 2 oder Herzleiden.
Wurstwaren werden vom IARC sogar als „eindeutig krebserregend“ in die gleiche Kategorie wie Asbest und Rauchen eingeteilt. Das heißt zwar, dass die Studienlage ein klares Bild ergibt. „Aber natürlich ist etwa Rauchen viel gefährlicher als der Konsum von Schinken und Wurst“, sagt Renn.
„Es bleibt zu hoffen, dass die neue Einstufung Konsumenten nicht dazu bringt, von Süßstoffen auf Zucker umzusteigen“, sagt Stefan Kabisch, Stoffwechselexperte an der Charité. „Der Nutzen von Aspartam ist gering, der Schaden nicht nachweisbar.“ Dagegen sei für Zucker deutlich klarer belegt, dass er zum Krebsrisiko beitrage, da zugesetzter Zucker die Entstehung von Übergewicht und Diabetes Typ 2 fördere.
Ortwin Renn sieht die IARC-Einstufung als sinnvolles Puzzleteil, um mögliche Gesundheitsgefahren überhaupt erst zu identifizieren. „Die Einstufungen des IARC liefern einen ersten Hinweis auf ein Gefährdungspotenzial, daran kann sich dann die viel aussagekräftigere Risikoanalyse anschließen“, sagt Renn. Auch andere Forschende loben die IARC als zuverlässige Organisation, was die Einstufung von Chemikalien anbelangt.
Allerdings hat die IARC teilweise aus diesen Fehlern gelernt. So wird die Aspartam-Pressemitteilung von Infografiken und Erklärfilmen flankiert, die das Vorgehen und wichtige Begriffe erklären. Der Statistiker David Spiegelhalter bewertet die aktuelle Berichterstattung der IARC gemeinsam mit dem JECFA darum als „sehr gut“, doch was in der Presse daraus gemacht wurde, sei absurd.
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