Bosnien und Herzegowina wird von kroatischen und serbischen Nationalisten in Existenznot gebracht. Eindrücke aus einem angespannten Land. Sarajewo
Eigentlich gäbe es genügend andere Probleme im Land: Kohlekumpel streiken in Sarajevo Foto: Armin Durgut/PIXSELL/imagoErich Rathfelder 28.12.2021, 11:30 Uhr
Dass sich Čović und Dodik jetzt anscheinend so ausgezeichnet verstehen, lässt sich damit erklären, dass sie ein gemeinsames Ziel haben: Sie wollen den Staat Bosnien und Herzegowina, der im Friedensabkommen von Dayton 1995 als föderal organisierter Staat aus zwei Teilstaaten fixiert wurde, völlig funktionsunfähig machen und letztlich zerstören. Und sie sind diesem Ziel jetzt näher gerückt.
Seine Tochter ist fast fünf Jahre alt. Sie soll es einmal besser haben. Er will sie nächstes Jahr auf die deutsche Schule schicken. „Deutsch ist die Zukunft, hier gibt es doch wegen dieser Politiker keine Perspektive.“ Er denkt damit wie die 80.000 jüngeren Bürger aus allen Volksgruppen, die allein im Jahre 2021 Bosnien Richtung EU verlassen haben. Doch er muss für seine Eltern sorgen. „Die kann ich ja nicht allein lassen.
Ivan Starčević, Mönch„Wissen die in Brüssel und Washington wirklich, was die Nationalisten in Bosnien tun?“ Im Gesprächskreis vor der Kathedrale in Sarajewo ist man sich einig: Die internationale Gemeinschaft strebe wieder einen Kompromiss mit Čović und Dodik an, anstatt endlich über eine neue, funktionsfähige Verfassung nachzudenken. Denn seit Jahren gibt es ja eine Debatte über eine ernsthafte Verfassungsreform.
„Die Zivilgesellschaft in Sarajevo hat uns gefeiert“, erinnert sich Sejdić, die Venedig-Kommission und andere internationale Organisationen begrüßten das Urteil. Auch die Signatarmächte des Dayton-Abkommens, die wichtigsten Staaten der EU, die USA und Russland, mussten das Urteil zur Kenntnis nehmen.
Die linken und liberalen Parteien sowie die Zivilgesellschaft machen bei diesem Spiel nicht mit. Sie wollen wie Sejdić, Finci und Zornić im Einklang mit den Urteilen des Menschenrechtsgerichtshofs in Straßburg eine umfassende Verfassungsreform, einen funktionalen und transparenten Staat, auch um die Wirtschaft voranzubringen und jungen Leuten wieder eine Perspektive zu geben.
Er weiß, dass ihm die Hände gebunden sind. Jede seiner Äußerungen wird von den Sarajevoer Medien registriert und abgewogen. Ist Izetbegović wirklich bereit, das gesamte bosniakische und nichtnationalistische Lager ernsthaft zu vertreten? Oder wird er den internationalen Verhandlern nachgeben und faule Kompromisse mit den Nationalisten eingehen?
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