Kommt der Schnee oder kommt er nicht? Schon jetzt macht die Klimakrise dem Skitourismus zu schaffen. Künftig dürfte Skibetrieb vielerorts kaum noch möglich sein, wie eine neue Studie zeigt.
Sollte es gelingen, den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, wären der Analyse zufolge rund ein Drittel der Skigebiete Europas stark gefährdet. Dieser Anteil könne mithilfe von Schneemaschinen auf 14 bis 26 Prozent begrenzt werden. Allerdings geht eine Reihe von Klimaexperten inzwischen davon aus, dass eine Begrenzung auf 1,5 Grad selbst bei sofortigen größten Anstrengungen kaum mehr zu erreichen wäre.
Laut dem spanischen Meteorologen Ernesto Rodríguez Camino, der nicht an der Studie beteiligt war, hätten Forschende für die Arbeit erstmals eine gemeinsame Methodik zur Analyse der Risiken für den Skitourismus in allen Skigebieten des europäischen Kontinents verwendet. Auch habe man einbezogen, wie viel natürlicher Schnee und wie viel Schneeerzeugungstechnologien verfügbar sind.
»In Skigebieten in niedrigeren Höhenlagen und weiter südlich hat die Beschneiung kaum Auswirkungen, da zu hohe Temperaturen eine effektive Schneeproduktion verhindern. Im Norden und in höheren Lagen ist die Beschneiung jedoch wirksam«, sagt Rodríguez Camino dem spanischen Science Media Center.Die Forschenden selbst betonen derweil, ihre Studie sei mit Einschränkungen und Vereinfachungen verbunden.
In lokale Betrachtungen zur Zukunft des Skitourismus müssten zudem auch andere Parameter mit einfließen, beispielsweise zum Verhalten von Skifahrern. Auf so manchen Touristen wirkt eine von Grün umgebene Kunstschnee-Piste eher abschreckend als attraktiv. Zudem sei fraglich, ob Kohlendioxid-intensive Tourismusaktivitäten wie der Skitourismus in seiner derzeitigen Form mit den nötigen weitreichenden Maßnahmen für eine Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als zwei Grad vereinbar seien. Selbst wenn ein wesentlicher Teil der europäischen Skigebiete noch lange Skitourismus anbieten könnte, wäre es für die Destinationen eine große Herausforderung, ausreichend Treibhausgasemissionen einzusparen.
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