Der Bundeselternrat will verbindliche Regeln, was Schülerinnen und Schüler im Unterricht an Kleidung tragen dürfen. Keine gute Idee, meint Katharina Hermes.
Ein vorgegebener Dresscode für Schülerinnen und Schüler ist ein Einschnitt in die Freiheit – und auch das falsche Signal. Was einfach klingt, wirft viele Fragen auf: Was ist angemessen und was nicht? Wann entsprechen Kleider nicht mehr der Kleiderordnung? Und wer soll das kontrollieren?
Vor allem Lehrkräfte könnten sich auf Zusatzaufgaben"freuen": Morgens mit dem Zollstock abmessen, ob der Rock zu kurz oder das T-Shirt zu tief ausgeschnitten ist? Das klingt wenig praxistauglich. Bedenkt man die schwierige Situation an deutschen Schulen, an denen Lehrermangel zu ständigem Unterrichtsausfall führt, klingt diese Forderung schlichtweg unrealistisch. Gestresste Lehrerinnen und Lehrer mit einer weiteren Aufgabe betreuen – das ist wenig praktikabel.
Abgesehen davon, dass auch Väter familiäre Aufgaben übernehmen, zeigt sich nicht nur hier das veraltete Rollenbild, es steckt auch in dem Vorwurf der Freizügigkeit. Dieser richtet sich in der Regel an Schülerinnen - und nicht an männliche Schüler. Ein Blickwinkel der Sexualisierung: Mädchen seien dafür verantwortlich, dass sie Jungs vom Unterrichtsstoff ablenken würden. Dabei wäre es viel wichtiger, den Jungen beizubringen, Mädchen nicht als sexuelle Objekte wahrzunehmen – unabhängig von deren Kleidung.
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