»Pauschalurteile über junge Leute sind wieder einmal in: Selbstbezogen, ›kein Biss‹, auf Selbstverwirklichung aus, nicht karriereorientiert. Wenn das stimmt, wäre das ein Glück!«, schreibt ChrisStoecker in seiner Kolumne.
über »die Jugend«, die »auf Umsturz sinnt«, »keine Lernbereitschaft« demonstriere und sich »ablehnend gegen übernommene Werte« zeige.Jahrgang 1973, ist Kognitionspsychologe und seit Herbst 2016 Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg . Dort verantwortet er den Studiengang »Digitale Kommunikation«. Vorher leitete er das Ressort Netzwelt bei SPIEGEL ONLINE.
Aktuell sind es Headhunter, Unternehmensberater oder Personaler, die mit der Jugend von heute wirklich gar nicht zufrieden sind. Die Vorwürfe aber sind dieselben wie schon bei den alten Ägyptern: arbeitsscheu, selbstbezogen, »auf Umsturz« sinnend. Der Headhunter Klaus Hansen etwa sagte der »Süddeutschen Zeitung« in einem 2019 erschienenen Gespräch: »Die Arbeitnehmer, die in den 1980er Jahren und später geboren sind, leben nicht, um zu arbeiten. Sie wollen das Leben genießen.« Und er meint das als Kritik: »In Firmen wie einer Unternehmensberatung hört man nicht auf zu arbeiten, wenn es dunkel wird«.
Was die Welt in den Augen von Leuten wie Hansen offenbar braucht, sind wieder mehr Eltern, die ihre Kinder nur beim morgendlichen Zähneputzen treffen., 77, ebenfalls Personalberater, die heutigen Berufseinsteiger seien stets auf der Suche nach Selbstverwirklichung, nach Freiheit und Flexibilität. Auch das ist als Kritik gemeint: Diese Generation sei wie »Schneeflocken«, die »unter Druck schmelzen«.
Ein richtiges Geschäftsmodell hat aus der Verbreitung wohlfeiler Thesen über ganze Generationen der in Medienauftritten immer als »Generationenforscher« firmierende Unternehmensberater Rüdiger Maas gemacht. Er veröffentlicht regelmäßig Bücher, die oft als »Studien« bezeichnet werden.
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