Nach einer Explosion in einer Kohlenmine in der Türkei ist die Zahl der Opfer auf 41 gestiegen. Retter hatten noch nach einem letzten Vermissten gesucht - und auch diesen nur tot bergen können. Die Regierung geht von einer Grubengasexplosion aus. ⬇️
Bei einer Explosion in einer Kohlenmine in der Schwarzmeer-Stadt Amasra, rund 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Ankara, sind 41 Menschen ums Leben gekommen. Das bestätigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Samstag am Unglücksort vor Journalisten. Zuvor hatten Rettungsteams nach einem letzten Vermissten gesucht - und auch diesen nur tot bergen können. "Wir sind als Nation sehr traurig", sagte Erdoğan.
Elf weitere Kumpel hatten bei der Explosion am Freitagabend gegen 18.15 Uhr in etwa 300 Metern Tiefe Verletzungen erlitten. 58 Bergleute wurden nach Angaben von Innenminister Süleyman Soylu gerettet. Zum Zeitpunkt der Explosion befanden sich demnach 110 Kumpel in der staatlich betriebenen Mine.Mutmaßlich sei Grubengas explodiert, erklärte Energieminister Fatih Dönmez. Die genaue Ursache sei unklar.
"Ich weiß nicht, was passiert ist", zitierte die türkische Nachrichtenagentur Anadolu einen Bergmann, der die Grube unverletzt aus eigener Kraft verlassen konnte. "Es gab einen plötzlichen Druck und ich konnte nichts mehr sehen." Die örtliche Staatsanwaltschaft erklärte, der Vorfall werde als Unfall behandelt und leitete eine offizielle Untersuchung ein.Zugleich kam Kritik an der Sicherheit der Mine und den Arbeitsbedingungen auf.
Erdogan selbst sprach am Samstag davon, dass "solche Unfälle immer passieren werden, egal, was man tut". Seiner Darstellung nach wurden in der Mine die fortschrittlichsten Systeme eingesetzt. Er kündigte aber eine Untersuchung an, um die Verantwortlichen für die Explosion zu ermitteln. Bereits zuvor hatte er gewittert, jede Vernachlässigung der Sicherheitsvorkehrungen werde bestraft.In der Türkei kommt es immer wieder zu Grubenunglücken.
Auch Diplomaten aus der Europäischen Union und Deutschland schickten Beileidsbekundungen über die Sozialen Medien. Ebenfalls sprachen die Staatsoberhäupter von Aserbaidschan und Pakistan ihr Beileid aus.