Zwei nordgriechische Dörfer kabbeln sich um das Erbe des großen Philosophen. Was der Meister selbst wohl dazu sagen würde? Beim Ortstermin scheint er zu den Besuchern zu sprechen.
Foto: Stephan BrünjesDie Halbinsel Chalkidiki liegt im Ägäischen Meer wie eine verstümmelte Riesen-Pranke und streckt drei Land-Finger ins türkis schimmernde Wasser. Quasi an der Handkanten-Küste Chalkidikis – zwei Dörfer mit gleichem Namen: Stagira. Eines an der Küste, das andere neun Kilometer entfernt in den Bergen. Beide gemütlich-verschlafen, ein paar Tavernen und Hotels.
Dabei existiert das eine, an der Küste gelegene, eigentlich gar nicht mehr so richtig. Das andere in den Bergen hingegen schon, aber es hat genaugenommen nichts mit Aristoteles zu tun. Wer das nun als Besucher begreifen will, hört jetzt möglicherweise die Stimme des Very Important Philosophers aus dem Jenseits: „Denken und Sein werden vom Widerspruch bestimmt.“ Einer seiner klassischen Lehrsätze – alltagstauglich bis heute.
Doch Dimitris Sarris lässt sich nicht beirren. In fast akzentfreiem Deutsch zeigt er sein Stagira: Reste der sich durchs hügelige Gelände ziehenden, bis zu zwei Meter dicken Stadtmauer aus Kalkstein und Marmor. Antikes Straßenpflaster, Brunnen und tönerne Wasserleitungen, Amphoren in Weinfass-Größe – antike Kühlschränke für Trockenfrüchte und Wein. Atemberaubend schön das Panorama von hier oben, mit zwei Küstenabschnitten.
Etwa 7000 Einwohner habe der damals gehabt, sei durch Truppen Philipp von Makedoniens im Jahre 349 vor Christus erobert und bis auf die Grundmauern zerstört worden. „Selbst im Hirn des weisesten Mannes gibt es einen törichten Winkel“, mag Aristoteles gedacht haben. Er unterrichtete damals einen 13-jährigen Jungen namens Alexander, aus dem später „der Große“ werden sollte.
Außer Historien-Prosa also keine Aristoteles-Spuren im Küsten-Stagira. Und im Berg-Stagira? Immerhin eine schmucke Statue: Der VIP in Sandalen mit Papyrus-Rolle auf einem Sockel, schon seit 1954. Damals machten Vermutungen die Runde, Aristoteles könne hier geboren worden sein. Da vergisst man schon mal, dass Berg-Stagira erst 1924 gegründet wurde – also 2246 Jahre nach Aristoteles‘ Tod.
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