Der Tweet mit der Forderung für schärfere Corona-Maßnahmen von RKI-Präsident Wieler hat die Regierung unter Druck gesetzt. Jetzt wird er runtergespielt.
Die Kunst des Runterspielens beherrschten dann auch beide. Auf die Frage, ob Lauterbach über Wielers Vorstoß verärgert sei, entgegnete er, das seien Interna. In seinem Haus gebe es keine Zensur der Wissenschaft. Er orientiere sich bei seinen Entscheidungen am Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse, „und da ist das RKI eine ganz wichtige Quelle“. Das RKI-Papier habe ihn vor der Sitzung der Ministerpräsidenten am Dienstag nicht mehr erreicht.
Wieler selbst verteidigte seine Vorschläge. Er sehe „keinerlei Widerspruch“ zu einer Vorlage des Expertenrats der Bundesregierung, dem auch er selbst angehört. Dieses Gremium habe lediglich dazu aufgefordert, etwas zu tun, ohne genauer zu sagen, was. Wieler fuhr fort: „Das RKI ist eben eine Institution, die das dann in konkrete Empfehlungen ummünzt.“ Das RKI ist ein Forschungsinstitut der Bundesregierung, das zum Geschäftsbereich des Gesundheitsministeriums gehört.
Der RKI-Chef lobte dennoch die von Bund und Ländern für die Zeit nach Weihnachten beschlossenen Maßnahmen trotz seiner deutlich weitergehenden Empfehlung als „sehr, sehr gut“. „Es sind stringente Maßnahmen, die werden das Infektionsgeschehen verlangsamen.“ Ob er die Maßnahmen für ausreichend hält, wollte er aber nicht sagen: „Ob ich zufrieden oder unzufrieden bin, ist völlig irrelevant.
Doch ob die Maßnahmen reichen, die in der Ministerpräsidenten-Konferenz am Dienstag beschlossen worden waren, wird sich zeigen. Geht es nach Lauterbach, könne in Deutschland eine erneute Verschlimmerung der Corona-Pandemie durch die hochansteckende Omikron-Variante noch abgewendet werden – auch ohne neuen Lockdown. „Da bin ich zuversichtlich“, sagte Lauterbach.
Wie stark Omikron derzeit verbreitet ist, ist unklar. In Deutschland seien bisher rund 540 Omikron-Fälle und rund 1850 Verdachtsfälle ans RKI übermittelt worden, sagte Wieler. Diese Daten seien überwiegend ein bis zwei Wochen alt. „Der Trend ist glasklar: Bei einer Verdopplungszeit von etwa drei Tagen könnte die neue Variante in den nächsten ein, zwei, spätestens drei Wochen bereits die Mehrzahl aller Infektionsfälle in unserem Land ausmachen.
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