Die iranische Aktivistin Narges Mohammadi inspiriert mit ihrem Kampf viele Menschen. Das Nobelkomitee erkennt aber nicht nur ihre Leistung an.
BERLIN taz | „Frau, Leben, Freiheit“: Mit diesen drei Worten eröffnete das norwegische Nobelkomitee in Oslo am Freitag die Verleihung des Friedensnobelpreises 2023. In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die iranische Menschenrechtsaktivistin Narges Mohammadi, die in Teheran im Gefängnis sitzt.
Die 51-jährige Mohammadi ist seit 2010 immer wieder zu einer politischen Gefangenen der Islamischen Republik geworden. Insgesamt wurde sie 13-mal festgenommen und 5-mal verurteilt. Zusammengerechnet wurde sie zu 31 Jahren Haft und 154 Peitschenhieben verurteilt. Zuletzt wurde sie im November 2021 festgenommen, seitdem sitzt sie im berüchtigten Evin-Gefängnis in Teheran.
Und erst vor wenigen Wochen, im September, protestierte Mohammadi bei den Gefängniswärtern gegen die anhaltende Inhaftierung einer jungen Frau, die mehrere Selbstmordversuche innerhalb kürzester Zeit unternommen hatte. Die Wärter reagierten mit Gewalt und verletzten Mohammadi – doch entmutigen ließ sie sich nicht.
Bereits früh hat Narges Mohammadi damit begonnen, sich für Menschenrechte und Freiheit einzusetzen. Schon während ihres Physikstudiums in den 90er Jahren schrieb sie Artikel, in denen sie sich für Frauenrechte engagierte.
In der Haft führte Mohammadi Interviews mit anderen politischen Gefangenen, während eines Hafturlaubs entstand daraus ein Buch. Ein anderes Mal drehte sie einen Dokumentarfilm über die sogenannte Weiße Folter, als sie für kurze Zeit entlassen wurde. Beide Werke enthüllen die brutalen Praktiken der Islamischen Republik in der Isolationshaft.
Der Friedensnobelpreis ist nicht die erste Auszeichnung für Mohammadi. Erst im Februar wurde sie mit dem schwedischen Olof-Palme-Preis geehrt, wenig später folgte der Preis für Pressefreiheit der Unesco. Nach der Bekanntgabe des Nobelkomitees am Freitag sprach Mohammadis Familie von einem „historischen Moment für den Kampf des Irans für Freiheit“.
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