Folgen der Sanktionen bei Lanz: Fratzscher warnt vor Hungersnot
Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung , Marcel Fratzscher, befürchtet nicht nur eine Knappheit von fossilen Brennstoffen aus Russland. Der Krieg in der Ukraine werde auch zu anderen Problemen führen. 28 Prozent der weltweiten Weizenlieferungen kommen laut Fratzscher aus Russland und der Ukraine. Russland stelle zudem etwa 30 Prozent des weltweiten Bedarfs an Kalidünger her und sei außerdem ein wichtiger Lieferant von seltenen Erden wie Palladium.
Börsianer nennen Palladium schon seit einigen Jahren "Das neue Gold". Es wird zum Beispiel in Katalysatoren von Benzinautos verwendet. Das weiß glänzende Edelmetall ist auch ein Bestandteil von Zahnersatz, um nur zwei Beispiele zu nennen. Außerdem wird damit an den Börsen spekuliert, denn es kommt immer wieder vor, dass der Preis des Edelmetalls den von Gold übersteigt.
"Für mich ist jedoch global gesehen die wichtigste Sorge bei den Nahrungsmitteln und beim Dünger", sagt Fratzscher. Zwar trügen die Menschen in der Ukraine und in Russland die höchsten Kosten durch die Sanktionen, doch auch die Menschen in den Entwicklungsländern müssten darunter leiden, erklärt der Ökonom. Länder wie Ägypten müssen fast den gesamten Weizen importieren, und Brot ist dort ein Grundnahrungsmittel.
Ein weiteres Problem seien Energielieferungen aus Ländern wie Qatar nach Deutschland. Dadurch würden die Länder in der dritten Welt abgedrängt. Fratzschers Appell: "Wir dürfen nicht nur auf Deutschland schauen. Auch hier sind die Kosten für Energie hoch. Aber wir haben einen starken Sozialstaat, und wir haben uns einen gewissen Wohlstand geschaffen. Das haben andere Länder nicht.
Philippines Latest News, Philippines Headlines
Similar News:You can also read news stories similar to this one that we have collected from other news sources.
Ukraine erwartet russische Offensiven - wieder Strom in TschernobylNach dem russischen Angriff auf einen Truppenübungsplatz in der Westukraine gibt es in der Nacht zunächst weniger Meldungen über Kämpfe. Doch das russische Militär bereitet nach ukrainischen Angaben Offensiven auf mehrere Städte vor. Ein Überblick über die Kriegsnacht und ein Ausblick auf den Tag.
Read more »
BSI warnt vor betrügerischen E-Mails in Zusammenhang mit Ukraine-KriegDas Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik beobachtet weitere Phishing-Versuche – Banken müssten angeblich EU-Sanktionen überprüfen.
Read more »
ZEIT ONLINE | Lesen Sie zeit.de mit Werbung oder im PUR-Abo. Sie haben die Wahl.
Read more »
NATO warnt Russland scharf vor Einsatz von ChemiewaffenAm morgigen Mittwoch kommen die NATO-Verteidigungsminister zu einer Sondersitzung zusammen. Schon jetzt aber schickt Generalsekretär Stoltenberg eine klare Botschaft nach Russland. Sollten im Ukraine-Krieg Chemiewaffen zum Einsatz kommen, ziehe das eine scharfe Reaktion nach sich.
Read more »