Frankreich ist die Heimat der größten jüdischen und der größten muslimischen Population in Europa. Deshalb ist die Sorge vor einem Überschwappen des Nahostkonflikts hier besonders groß. Die Zahl der antisemitischen Vorfälle hat bereits zugenommen – und Positionierungen sind nicht mehr so klar wie früher.
Ein Mann trägt bei einer Solidaritätsveranstaltung für Israel am 9. Oktober 2023 in Bordeaux eine Kippa. Inzwischen tragen immer weniger Franzosen in der Öffentlichkeit jüdische Glaubenssymbole – aus begründeter Angst vor Anfeindungen.die Zahl gemeldeter antisemitischer Akte in Frankreich ansteigen lassen. Innerhalb von von drei Wochen verzeichneten die Behörden mehr als 850 solcher Akte.
Das am Freitag entdeckte Hakenkreuz in Straßburg war schlampig gezeichnet, ein Balken wies in die falsche Richtung - aber ein eindeutig judenfeindlicher Spruch daneben ließ keinen Zweifel daran, welche Botschaft dahinter steckt.Bei den etwa 60 Davidsternen, die in einem Pariser Stadtviertel offenbar mit einer Schablone an die Häuserwände gesprüht wurden, ist die Lage nicht ganz eindeutig.
Es gibt Hinweise darauf, dass die antisemitischen Akte von außen befördert werden könnten. Die Polizei nahm am Freitag ein Pärchen aus Moldau fest, das in einem anderen Pariser Stadtviertel einen ähnlichen blauen Davidstern an eine Wand gesprüht hatte. Bei ihrem Verhör sollen die beiden angegeben haben, auf Wunsch eines Auftraggebers gehandelt zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft ohne nähere Angaben mit.
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