Weiße Tücher und Schilder mit der Aufschrift »Kinder« – in Privatautos ist Tausenden die Flucht aus der verwüsteten Hafenstadt Mariupol gelungen. Die humanitäre Lage der Zurückbleibenden ist katastrophal.
Weiße Tücher, die aus den Autos hängen, hinter den Windschutzscheiben selbstgemalte Schilder mit der Aufschrift »Kinder« in russischer Sprache. Die Flüchtlinge aus Mariupol tun alles, um russische Truppen zu überzeugen, dass sie unbewaffnet sind und nur endlich rauswollen aus ihrer zerstörten Stadt. In den vergangenen beiden Tagen sollen rund 6.500 private, mit Flüchtlingen besetzte Autos Mariupol verlassen haben.
Mehrere Evakuierungsversuche der umkämpften und von der russischen Armee eingeschlossenen Stadt waren zuvor gescheitert. Bürgermeister Wadim Bojchenko zufolge habe es auch jetzt keine garantierte Feuerpause gegeben, die Menschen seien unter Beschuss aus der Stadt gefahren. Wieviel von ursprünglich rund 400.000 Einwohnern noch in der Hafenstadt leben, ist ungewiss. Ohne Lebensmittel, Wasser oder Strom harren sie in Kellern aus und lassen die russischen Luftangriffen und den Artilleriebeschuss der russischen Truppen über sich ergehen.
Die humanitäre Lage in der verwüsteten Stadt ist katastrophal. 80 Prozent aller Wohnungen in Mariupol seien zerstört, heißt es von Seiten des Stadtrates.
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