Nichts würde Putin mehr ärgern als eine stabile Ukraine nach dem Krieg. Deutschland darf deshalb jetzt keinesfalls knausern oder nur Kredite vergeben.
Schule in Kramatorsk: Wir können es uns mühelos leisten, Schulden für den Wiederaufbau der Ukraine aufzunehmen Foto: Gleb Garanich/reuters
Gerade Deutsche sollten also wissen, dass es sich lohnt, zerbombte Länder großzügig zu unterstützen – weil sie schon bald nichts mehr kosten, sondern sich selbst versorgen können. Diese Lektion hält allerdings nicht nur die westdeutsche Nachkriegsgeschichte bereit. Genauso lehrreich ist die Entwicklung in der Ex-DDR.
Auf den ersten Blick wirkt es, als wäre es extrem teuer gewesen, die ehemalige DDR zu sanieren. Ex-Finanzminister Theo Waigel schätzt, dass in den vergangenen 30 Jahren etwa 2,5 Billionen Euro vom Westen in den Osten geflossen sind. 2.500 Milliarden sind sehr viel Geld – und dennoch war die Einheit letztlich gratis.
Leider drängt sich der Eindruck auf, dass die deutsche Politik aus der eigenen Geschichte nichts gelernt hat. SPD-Kanzler Olaf Scholz hat zwar im Bundestag verkündet, dass die Ukraine „wie damals das kriegszerstörte Europa“ einen „Marshallplan für den Wiederaufbau“ benötigen würde. Aber FDP-Finanzminister Christian Lindner hat andere Pläne.
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