Esra Küçük, Geschäftsführerin der Allianz Foundation, im taz FUTURZWEI-Gespräch: Wie kriegt man Klima und Kultur produktiv zusammen?
taz FUTURZWEI: Unsere Ausgabe hat den Titel:KüçükViel! Ich habe das Riesenprivileg, von Menschen umgeben zu sein, die jeden Tag arbeiten, um die Welt schöner zu machen. Im Sinne von besser, im Sinne von gerechter, im Sinne von sozial durchlässiger. Gefühlt häufen sich die Krisen. Aber das Schöne ist, dass es da draußen Menschen mit extrem viel Potenzial gibt, die den aktuellen Herausforderungen mit kreativen Lösungen begegnen.
Wenn man da aufwächst, hat man als Leiterin einer Stiftung einen Erfahrungshintergrund, den die meisten anderen nicht haben? Ich habe Politikwissenschaft studiert und habe es durch Zufall geschafft, auf einer angesehenen Schule in Frankreich angenommen zu werden, einer sogenannten Grande École. Dort habe ich mich viel mit Fragen von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit beschäftigt und habe auch erfahren, wie das System des Aufstiegs funktioniert: Wenn man einmal drinnen ist, ist es viel leichter, weiter nach »oben« zu kommen. Das Schwierigste ist das Reinkommen.
Stiftungsrechtlich war es sehr komplex wegen der unterschiedlichen Stiftungszwecke. Stiftungen sind ja auf die Ewigkeit angelegt, das heißt, sie sind zu Recht vom Gesetzgeber geschützt. Unabhängig von der stiftungsrechtlichen Komponente ging es mir aber um etwas anderes: das überholte Silo-Denken der Stiftungsarbeit zu durchbrechen. Statt einer Kulturstiftung und einer Umweltstiftung gibt es jetzt die Allianz Foundation.
Wenn man die Parameter der Kulturpraxis verändern will, muss man damit anfangen, Dinge zusammenzudenken, die wir bisher nicht zusammengedacht haben. Das tun wir mit unserer Stiftung. Wir realisieren ja allmählich, dass praktisch alles politisch ist. Die Dinge, die ich konsumiere, die Art, wie ich mich fortbewege, die Entscheidungen, die ich treffe, wem ich Aufmerksamkeit schenke oder Zeit widme.
»Wir wollen weg von diesem personenbezogenen Blaming«: Esra Küçük am Haus der Kulturen der Welt, Berlin. Installation: raumlaborberlin, Pavillion im Rahmen von Shaped to the Measure of the People’s Songs, Haus der Kulturen der Welt , 2023Damit kommen wir zur Frage des Zusammenhangs zwischen Kultur und Nachhaltigkeit: Es ist ja kein Dombau, keine Parkanlage, kein Platz in einer Stadt zu denken, der nur für die gegenwärtige Generation errichtet worden ist.
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