Der größte Erfolg von Scharm al-Scheich war, dass es keine Rückschritte gab. Das illustriert, wie jämmerlich die Klimapolitik auf globaler Ebene ist.
Die COP27, die nun quälend spät zu Ende gegangen ist, war in vielen Belangen historisch: Zum ersten Mal wurde ein Fonds für die Hilfe bei Klimaschäden beschlossen. Zum ersten Mal hat eine Präsidentschaft, die ägyptische, alle Ausgewogenheit einer UN-Konferenz missachtet, die Sicherheitsregeln gebrochen, die Menschenrechte geknebelt und die Konferenz an den Rand des Abbruchs getrieben.
Nicht zum ersten Mal jedoch hat die Konferenz leider mal wieder eine ganze Reihe von Chancen verpasst, die Klimakrise wirklich anzugehen: einen entscheidenden Ausstieg aus allen fossilen Energien zu beschließen, die Subventionen zu kürzen, die Erneuerbaren massiv auszubauen, die Wälder wirklich zu schützen – nicht nur Ankündigungen, sondern ernsthafte Ziele und Kooperationen. All das hat es viel zu wenig gegeben und der Weg in die Heißzeit ist weiter vorgezeichnet.
Der größte Erfolg von Scharm al-Scheich war – neben dem Fonds für Klimaschäden, der eine wirkliche Errungenschaft ist, die kaum jemand erwartet hatte – die Tatsache, dass es keine Rückschritte gegenüber den Beschlüssen von Glasgow 2021 gab. Das illustriert, wie jämmerlich unzureichend die Klimapolitik auf globaler Ebene ist.
Denn auch das galt als Erfolg von Scharm al-Scheich: Die 1,5-Grad-Grenze wurde verteidigt. Das heißt, sie wurde nicht verteidigt. Was für erfolgreich gehalten wurde, war der Beschluss, die 1,5 Grad bis 2100 nicht zu überschreiten. Ob das naturwissenschaftlich noch machbar ist oder nicht, ist fast nachrangig. Es ging um den politischen Beschluss.
Die sitzen nicht nur in China oder Saudi-Arabien, sondern überall da, wo gegen radikale und schnelle Klimapolitik Front gemacht wird. Denn nur so lässt sich beim Abbiegen vom Highway Richtung Klimahölle noch die Kurve kriegen. Die Ausfahrt Scharm al-Scheich haben wir verpasst. Mit Vollgas.
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