Eltern, die ihr Kind mit dem Auto zur Schule bringen, sind sogenannte Elterntaxis. Laut ADAC nimmt ihre Zahl zu. Im Schnitt werden je nach Region rund 20 Prozent der Kinder zur Schule gefahren. Die Folge: Ein Verkehrschaos.
Ein verregneter Morgen kurz vor acht Uhr vor Münchens größter Grundschule mit mehr als 700 Kindern: An der Grundschule Rotbuchenstraße im Stadtteil Untergiesing-Harlaching herrscht für 15 Minuten totales Verkehrschaos. Von zwei Seiten kommen Eltern eilig mit ihren Autos angefahren. Sie halten auf der Straße, die ersten direkt vor der Schule, sie parken auf dem Gehweg, fahren falsch in die Einbahnstraße. Schnell entsteht ein Stau. Keiner kommt mehr weg.
Ohne die Eltern, die falsch parken, falsch fahren, sich falsch verhalten, hätten sie an der Schule kein Problem mit dem Verkehr. Die Grundschule Rotbuchenstraße liegt idyllisch an einem Park in einer Wohngegend. "Ich möchte eigentlich nicht den Tag erleben als Schulleiterin, dass hier einem Kind mal was Gravierendes passiert", so Ulrike Winter.Seit vielen Jahren kämpft die Münchner Grundschule an der Rotbuchenstraße schon gegen die Elterntaxis.
Sogar der ADAC, eigentlich Freund und Helfer der Autofahrer, appelliert an die Eltern, auf das Auto zu verzichten. "Wenn man unbedingt mit dem Auto fahren muss, dann sollte man in einer gewissen Entfernung zur Schule stehenbleiben", empfiehlt ADAC-Sprecher Alexander Kreipl.
Ein weiterer ADAC-Tipp für Eltern: ihre Kinder früh an den Straßenverkehr heranführen, indem sie gemeinsam den Schulweg üben und die Kinder dann selbstständig gehen lassen. Dabei ist ein sicherer Schulweg manchmal nicht unbedingt die kürzeste Strecke. Risikobewusstsein und Verständnis für den Straßenverkehr entwickeln die Kinder jedenfalls nicht, wenn sie von den Eltern regelmäßig mit dem Auto zur Schule gebracht werden, so der ADAC.
Es müssen noch mehr Maßnahmen folgen, um den Autoverkehr zu reduzieren, so die Schulleiterin. Sie wünscht sich von der Stadt München, dass ein absolutes Halteverbot auf der gesamten Länge der Schule eingeführt wird. Am liebsten hätte Ulrike Winter zur morgendlichen Rushhour eine Straßensperrung. Denn es geht ihr um die Sicherheit der Kinder.
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