Ein 'Putschgürtel' von Militärregierungen zieht sich durch Afrika. Vor gut zwei Wochen gab es noch eine Ausnahme: den Niger. Nun erwägt die Ecowas drastische Schritte gegen die jüngsten Putschisten.
Experten sehen hinter der Drohung vor allem Nigerias Präsident Bola Tinubu. Keine vier Wochen vorher hattebei seiner Übernahme des Ecowas-Vorsitzes die Verteidigung der Demokratie gegen die Putsch-Welle beschworen."Ich denke, dass es eine bewusste Entscheidung war, um dem Vorwurf zu begegnen, Ecowas würde ein weiteres Mal nur zusehen, wie das Militär die Macht übernimmt", sagte die Nigeria-Büroleiterin der Konrad-Adenauer-Stiftung, Marija Peran.
Der Senegal, die Elfenbeinküste und Benin würden sich einer möglichen Intervention anschließen. Ein von Ecowas-Militärchefs beschlossener Plan sieht einem Bericht des französischen Senders RFI zufolge eine Einsatztruppe von 25.000 Soldaten aus den vier Ländern vor, die meisten davon aus Nigeria, das mit rund 230.000 Soldaten über eine der größten Armeen Afrikas und eine mächtige Luftwaffe verfügt.
"Ein Militärschlag kann sehr schnell ein Flächenbrand werden. Praktisch kann ich mir das nicht vorstellen", sagte Sahel-Regionalleiter Ulf Laessing von der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der Afrika-Analyst Ben Hunter von der britischen Beratungsfirma Verisk Maplecroft warnte:"Das wäre kein Vorgehen gegen Rebellen mehr sondern ein zwischenstaatlicher Krieg und einer der größten Kriege, den Westafrika je erlebt hat.
Auch in Nigeria selbst ist die Aussicht auf eine Intervention im Niger, die über die 1600 Kilometer lange Grenze der beiden Länder geführt werden müsste, extrem unbeliebt. Die Sicherheitslage in dem Land mit rund 220 Millionen Einwohnern ist vor allem entlang dieser Grenze katastrophal, neben Terrorismus und Bandengewalt im Norden herrschen blutige Landkonflikte im Zentrum und Separatistengewalt im Südosten.
Allein mit der deutschen Spezialkräfte-Mission"Gazelle" wurden rund 500 nigrische Soldaten ausgebildet. Im Westen des Nigers baute Deutschland dafür eine ganze Kaserne für das 41. Spezialkräfte-Bataillon des Landes aus. Ausrüstung und Uniformen, Fahrzeuge, Sturmgewehre und MGs sowie Kommunikationsgeräte wurden für die Spezialkräfte beschafft.
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