Das Kükentöten-Verbot sollte ein Meilenstein im Tierschutz sein. Ein Jahr später kritisieren Verbraucherschützer: Das Problem hat sich nur verlagert, teils wird im Ausland getötet. Dazu kommt: Teile der deutschen Geflügelbranche sind weggebrochen.
Seit einem Jahr ist es in Deutschland verboten: Das Kükentöten. Davor wurden jahrelang männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen vergast und dann zum Beispiel in Zoos an andere Tiere verfüttert. Der Grund: Hühner sind heutzutage auf Hochleistung gezüchtet. Entweder als Masthähnchen, die schnell Gewicht zunehmen sollen, oder aber sie sollen als Legehennen viele Eier legen.
Doch weil die Tiere nicht so viel Gewicht haben wie Masthähnchenrassen und dafür im Verhältnis deutlich mehr Futter brauchen, lohnt sich das für viele Erzeuger nicht besonders. Abgesehen von einzelnen erfolgreichen regionalen Initiativen im höheren Preissegment ist die Nachfrage nach dem Bruderhahn-Fleisch in der breiten Masse eher gering.
Auch dafür hat Foodwatch Belege gefunden: "Eine der Brütereien hat angegeben, dass die Tiere nicht für die Aufzucht ins Ausland transportiert werden, sondern um dort getötet zu werden. Das ist natürlich eigentlich nicht Sinn dieses Gesetzes gewesen", berichtet Verbraucherschützerin Botzki. Sie fordert die Behörden auf, zu kontrollieren, was mit den männlichen Küken passiert.
Ähnlich ist es bei Eiern, die etwa in Kantinen für verarbeitete Produkte verwendet werden. Hier wird weniger genau hingeschaut. Entweder die Eier kommen direkt aus dem Ausland oder die Legehennen wurden im Ausland ausgebrütet, inklusive Kükentöten.Laut Zentralverband der Geflügelwirtschaft ist der Import von Legehennenküken nach Deutschland zwischen Herbst 2021 und dem vergangenen Herbst um 47 Prozent gestiegen.
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