Mit acht Messerstichen wurde eine 53-jährige Frau aus Duisburg im April getötet. Angeklagt ist ihr Sohn, mit dem sie gemeinsam lebte. Dieser äußerte sich bisher nicht zur Tat, das Motiv bleibt unklar – auch beim Prozessauftakt vor dem Landgericht.
Beim ersten von mehreren Terminen im Landgericht Duisburg schweigt der Angeklagte.Über die gesamte Zeit, die für die Anklageverlesung benötigt wird, stützt Emrah S. seinen Kopf auf seiner Hand ab. Leise und zögerlich antwortet er auf die Fragen des Richters. Auch als der Staatsanwalt den Tatverlauf schildert, bleibt die Hand an seinem Gesicht.
In der gemeinsamen Wohnung im Duisburger Zentrum soll der Angeklagte seine Mutter mit acht Messerstichen tödlich verletzt haben, S. traf mit dem 15 Zentimeter langen Messer ihren Bauch und ihren Rücken, verletzte Lunge und Leber, ihr Schlüsselbein und ihre Schulter.Die 53-Jährige konnte sich noch auf die Straße retten. Dort wurde die stark blutende Frau von Passanten gefunden und zunächst von Rettungskräften reanimiert.
Überprüfungen ergaben, dass der Sohn mutmaßlich zur Tatzeit am Freitag in der gemeinsamen Wohnung bei seiner Mutter war. Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Weil S. weiterhin schweigt, bleibt das Motiv der Tat unbekannt. Am Donnerstag begann der Prozess gegen den 29-Jährigen vor dem Duisburger Landgericht, der bei seiner Tat heimtückisch gehandelt haben soll. Lediglich die Anklage wurde vom Staatsanwalt verlesen. S. wird sich laut seinen Verteidigern erst bei der nächsten Verhandlung zur Tat äußern. Die Möglichkeit hätte er jedoch schon beim Auftakt gehabt. S. aber schweigt. Der 29-Jährige wird von zwei Anwälten vertreten.
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