Regierungskrise: Italien ist gefangen von seinen alten Dämonen
Natürlich ist es nie gescheit, wenn so viel Gewicht an einer einzigen Persönlichkeit hängt, weder für den Träger selber noch für das Land. Doch die Zeiten sind nun einmal schwierig, die Herausforderungen gigantisch, und in Europa ist Krieg. Wer mag da freiwillig auf die besten Hände verzichten?
Draghi regierte bisher wie ein Technokrat. Manchmal hätte etwas Diplomatie nicht geschadet. Zuweilen kam es den Parteien so vor, als wären sie nur da, um die Entscheidungen des Kabinetts abzunicken. Eine Weile lang war das kein Problem, Draghi setzte das Programm um: Er leitete eine erfolgreiche nationale Impfkampagne und legte einen Wiederaufbauplan vor, der auch die Europäische Union überzeugte. Und er stellte sich ohne Wenn und Aber an die Seite der Ukraine.
Doch je länger die Amtszeit andauerte und je näher die Parlamentswahlen rückten, desto nervöser wurden die Parteien. Vor allem die zwei Formationen, die zuletzt in den Umfragen viel Boden verloren:und Lega. Sie begannen, sich immer wieder zu distanzieren, um sich zu profilieren. Draghi hätte sie nun bei der Stange halten können, mit der einen oder anderen Geste vor den Wahlen. Doch das wäre nicht sein Stil gewesen, hätte nicht zu seinem Naturell gepasst.
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