Berlin ist die Hauptstadt der Wohnungslosigkeit. Doch endlich geht sie das Riesenproblem an: Schöner Wohnen im Totenreich.
Die angeregt schnatternde Trauergruppe wendet sich unter der Führung des Pfarrers von der Grabstätte ab. Auf der Suche nach einem zünftigen Leichenschmaus wird in trotziger Feierlaune das nächstbeste Café angepeilt. Für Astrid Kowalski eine gute Nachricht, kann sie doch nach 30-minütiger Wartezeit endlich wieder zurück in ihre Wohngruft.
Für die gut 30 Quadratmeter große Grabkammer zahlt die gebürtige Marzahnerin eine unschlagbar günstige Kaltmiete von 1.900 Euro monatlich. Und das in der von Wohnungsnot schwer gebeutelten Hauptstadt, die sich auf der Suche nach neuen Wohnkonzepten ein Beispiel an der ägyptischen Hauptstadt Kairo nimmt, wo Wohnen auf dem Friedhof schon lange das neue Must-have ist.
Bedenken, Seite an Seite mit einem kürzlich Verstorbenen in einer WG zu wohnen, hat die Frohnatur bisher nicht. „Es ist ja nicht so, als würde der Graf mitten in der Nacht von innen den Sargdeckel zur Seite schieben und herauskriechen“, lacht sie. „Oder etwa doch?“ „Neunzig Prozent der Plätze in Einzel- und Gemeinschaftsgrabstätten waren bereits nach zwei Wochen vergeben“, erzählt Wilke, während wir durch die paradiesische Anlage schlendern. Dabei winkt er einem Anwohner, der im Gemüsegarten vor seiner denkmalgeschützten Katakombe leise summend Tomatensträucher wässert.
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