Noch schnell den Kofferraum checken, ob auch alle Kalaschnikows da sind, und los geht’s. „Wildes Leben“, eine nach Frankreich verlegte Verfilmung des irischen Romans „Jackie Loves Johnser OK?“*, b
*, beginnt als knüppelhartes Gangsterkino. Bandenkrieg ist angesagt, aber das Publikum sieht nur die Schatten, die bei jedem Schuss kurz an die Wand geworfen werden. Ohrenbetäubender Lärm, die jungen Männer fallen wie die Fliegen, Kopfschuss, auch der Held des Films ist tot.
Zeitsprung, die späten Achtziger, zurück auf den Schulhof. Schon nach dem ersten Blick ist es um den 17-jährigen Delinquenten Clotaire und Clotaire kann offenbart nichts voneinander fernhalten! Ein Mixtape darf in den Achtzigern natürlich auch nicht fehlen – und bildet zugleich den Grundstock für den gnadenlos mitreißenden Soundtrack, „Nothing Compares 2 U“ und ganz viel The Cure. Die Schulhofschwärmerei wirkt so vom ersten Moment an überlebensgroß, und das längst nicht nur wegen der ausladenden, farbintensiven Widescreen-Bilder. Clotaire stiehlt für seine Angehimmelte ihren Lieblingsnachtisch – und zwar gleich kartonweise.
Allerdings wirkt „Wildes Leben“ in den Szenen danach fast ein wenig spießig. Das ist für sich auch gar nicht automatisch etwas Schlechtes, hebt ihn sogar auf überraschende Weise von seinen Genrevorbildern ab. Aber das zuvor über mehr als zwei Stunden fast konstant hochgehaltene Energieniveau sinkt so doch schon ein Stück vor dem finalen Rollen des Abspanns spürbar ab.
Fazit: „Wildes Leben“ hält, was das Postermotiv verspricht. Ein wild schlagendes Herz von einem Film. Eine epische Liebesgeschichte von der Schulhofschwärmerei bis zum Bandenmassaker, die nicht nur wegen des Hammer-Soundtracks richtig reinknallt. Auf der Zielgeraden der stolzen Laufzeit von 165 Minuten geht der überlebensgroßen Tragödie allerdings ein wenig die Puste aus.
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