Droht ein Atomkrieg, weil der russische Präsident auch seine Nuklearstreitmacht in Alarmbereitschaft versetzt? Der Sicherheitsexperte Joachim Krause von der Uni Kiel im Interview.
Professor Joachim Krause ist Direktor des Instituts für Sicherheitspolitik der Universität Kiel. Der Mitherausgeber der regelmäßigen Publikation Sirius. Zeitschrift für Strategische Analysen gehört zu den deutschsprachigen Experten für Sicherheitspolitik, welche schon vor dem Krieg Putins gegen die Ukraine deutlich auf die russische Aufrüstung auch bei Nuklearwaffen und auf Defizite der deutschen Verteidigungspolitik hinwiesen.
Das dürfte dann der Fall sein, wenn westliche Streitkräfte direkt in die Kämpfe in der Ukraine eingriffen. Aus diesem Grund hat die Nato auch ausgeschlossen, mit eigenen Truppen in der Ukraine zu intervenieren. Der dafür verwandte Begriff „escalate-to-deescalate“ ist irreführend. Es geht um Eskalationsdominanz unter Kriegsbedingungen. Das ist im Prinzip nicht viel anders als die nukleare Abschreckungsdoktrin der Nato – mit einem gravierenden Unterschied.
Gibt es gegen den Einsatz der russischen Mittelstreckenwaffen irgendwelche militärischen Abwehrmöglichkeiten?