Quiet Firing: Das stille Ausbremsen im Job
Erst ist es nur ein komisches Gefühl. Doch irgendwann häufen sich die Fragen: Warum habe ich keine Einladung zum Meeting bekommen? Warum werde ich am neuen Projekt nicht beteiligt? Und warum reagiert meine Vorgesetzte nicht mehr auf meine Mails oder sagt ständig Treffen ab?
Darunter versteht man das Verhalten von Arbeitgebern, Mitarbeitende nicht offiziell zu entlassen, sondern sie quasi aufs berufliche Abstellgleis zu schicken. Das Ziel: Sie so frustrieren, dass sie irgendwann von sich aus das Unternehmen verlassen. "Dass es sich Führungskräfte einfach machen und sich auf diese Weise von Angestellten trennen wollen, diese Gefahr besteht durchaus", sagt Struss. Einen Trend sieht sie allerdings nicht.Dem Wirtschaftspsychologen Andreas Hemsing zufolge suchen Unternehmen, die einen Beschäftigten wirklich loswerden wollen, eher nach einem aktiven Weg.
Quiet Firing ist der Organisationssychologin zufolge nicht nur auf menschlicher Ebene "eine Katastrophe". Es ist auch nicht wirtschaftlich: "Nicht nur, dass die Personalkosten unnötig verschwendet werden, indem Mitarbeiter beschäftigt werden, die gar keine echten Aufgaben mehr übernehmen, zusätzlich wird vorhandenes Potenzial nicht genutzt.