Aktien – die Aussichten für 2022: Bei Anlegern steigt der Angstpegel
Die Corona-Rally ist ins Stottern gekommen. Omikron, rasant gestiegene Inflationsraten und Probleme bei den chinesischen Immobilien-Projekt-Entwicklern sorgen für Unsicherheiten. ntv.de hat mit drei Finanzmarkt-Experten die Aussichten für das kommende Jahr diskutiert.Marco Herrmann ist seit 1992 für renommierte Banken und Fondsgesellschaften tätig. Seit 2010 verantwortet er als Geschäftsführer die Anlagestrategie der FIDUKA.
Pfingsten: Das sehe ich ähnlich. Die Effekte einer vierten Welle dürften nur geringe und temporäre Effekte mit sich bringen, solange insbesondere in Asien und in den USA keine neuerlichen Lockdowns verhängt werden. Dies ist vorerst jedoch nicht zu erwarten. Auswirkungen auf die Märkte wären insbesondere bei einer Verschärfung der Lieferkettenprobleme mit folglich weiter steigenden Inflationszahlen zu befürchten.
Herrmann: Das Hauptproblem sind die langen Warteschleifen vor den Häfen. Diese bauen sich allerdings zurzeit glücklicherweise etwas ab. Genaue Prognosen traut sich derzeit kaum jemand abzugeben. Deswegen finde ich die Aussage von Herrn Pfingsten mutig.Kommen wir zur Inflation. Die ist sowohl in Deutschland als auch in den USA auf ein Niveau gestiegen, das es zuletzt vor rund 30 Jahren gab.
Herrmann: Wir gehen in den kommenden Jahren von einer Inflationsrate in Deutschland von zwei bis drei Prozent aus.Pfingsten: Hier muss regional unterschieden werden: Wir erwarten für 2022 in den USA eine Gesamtinflation von 3,2 Prozent. In der Eurozone dürfte die Inflation auf 1,7 Prozent zurückgehen.
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