Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, bestreitet, dass Fleischkonsum dem Klima schadet, und kritisiert das EU-Renaturierungsgesetz.
Herr Felßner, Sie sind seit knapp einem Jahr Präsident des Bayerischen Bauernverbandes und werden seit einiger Zeit mit dem provokanten Satz zitiert: „Esst Fleisch für den Klimaschutz!“ Können Sie diesen Satz erklären?Ja, das kann ich. Durch die Rinderhaltung, wie wir sie in Bayern betreiben, kommt kein zusätzliches Kohlendioxid in die Atmosphäre, weil es sich um einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf handelt.
Liegen somit die Leute, die für den Klimaschutz den Verzicht auf Fleischkonsum propagieren, Ihrer Ansicht nach völlig falsch?, da hat man gefragt, wo kommt das her? Dann hat man CO₂ und andere klimaschädliche Gase als Ursache identifiziert. Und dann geschah der entscheidende Fehler: Man hat nur die Emissionen betrachtet. Der Auspuff am Auto und der Schlot auf dem Haus wurden mit dem „Auspuff“ von Nutztieren gleichgesetzt.
Natürlich können wir auch das. Wenn aber Importe aus Billiglohnländern zugelassen werden, während wir hier Mindestlöhne von 12 oder 14 Euro zahlen müssen, dann geht das nicht. Und es geht auch nicht, wenn wir hier höchste Standards im Tierschutz einhalten oder beim Einsatz von Antibiotika beachten müssen, die andernorts nicht gelten.
Jetzt müssen Sie noch erklären, warum die Agrarverbände sich mit solcher Wucht gegen das Renaturierungsgesetz der EU gestellt haben,