Da war schon mal mehr los im Wedding: Lediglich 700 Menschen demonstrieren am Samstag gegen den Kapitalismus.
BERLIN taz | „Was macht dem Vermieter Dampf? Klassenkampf, Klassenkampf!“, intoniert der Moderator auf dem Lautsprecherwagen. Doch vor der antikapitalistischen Demonstration, die am Samstagnachmittag durch den Wedding zieht, muss kein Vermieter Angst haben: Nur gut 700 Menschen demonstrieren gemütlich und laut Polizei „störungsfrei“ vom Jobcenter Wedding zur Brunnenstraße.
Die Antwort sei Klassenkampf: Die kapitalistische Produktionsweise könne die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen nicht lösen, sondern sei deren Ursache, heißt es im Aufruf weiter. „Für eine Gesellschaft des Friedens, der Sicherheit und der Gerechtigkeit müssen wir den Kapitalismus überwinden. Wir können uns dabei nicht auf Parteien, Wahlen und Parlamente verlassen. Wir müssen selbst aktiv werden.
Die Initiative hat sich vor zehn Jahren gegründet, um sich gegen Gentrifizierung und soziale Missstände im Stadtteil zu organisierten. „Daraus hat sich eine eigenständige Organisation entwickelt“, so Seiler, „die mittlerweile in vielen Kampffeldern arbeitet: Arbeitskämpfe, Mietenkämpfe, Feminismus und Antifaschismus. Dadurch sind die Themen und auch der Charakter der Demo vielfältiger geworden.