Er vertuschte die Pushbacks in der Ägäis, verlor seinen Job als Frontex-Chef: Muss Fabrice Leggeri jetzt auch noch mit juristischen Konsequenzen rechnen? Menschenrechtler haben in Paris Anzeige gegen ihn erstattet.
Zwei NGOs haben in Paris Strafanzeige gegen Fabrice Leggeri erstattet. »Utopia 56« und die »Ligue des Droits de l'Homme« werfen dem ehemaligen-Chef Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Beihilfe zur Folter vor. Leggeri habe in seiner Amtszeit die illegale Zurückweisung von Asylsuchenden unterstützt und sich so schuldig gemacht, argumentieren die NGOs.
. Am Ende drängte der Verwaltungsrat der Agentur Leggeri zum Rücktritt. Selbst der französische Innenminister war von ihm abgerückt. Strafrechtliche Konsequenzen hatte Leggeris Handeln bisher nicht. Die libysche Küstenwache, nach EU-Angaben von Kriminellen unterwandert, fängt die Flüchtlingsboote gewaltsam ab, schleppt die Migranten zurück an Land – wo sie oft in Internierungslagern verschwinden, erpresst und gefoltert, bisweilen sogar getötet werden. Neuerdings werden die Flüchtlinge sogar von einer noch brutaleren Miliz des Warlords Khalifa Haftar abgefangen (Viele Migrationsexperten und Völkerrechtler kritisieren das Vorgehen der EU-Grenzschützer.
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