Nike hat dem DFB ins Sachen Ausrüstung wohl ein unschlagbares Angebot gemacht, zu dem der Verband nicht 'nein' sagen konnte. Der DFB habe 'wirtschaftlich allgemein über ihre Verhältnisse gelebt', sagt BR-Sportreporter Andre Siems.
Der Aufschrei war groß und ist es auch noch am Tag danach: Dass ab 2027 nicht mehr der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas, sondern das US-Unternehmen Nike die deutsche Fußball-Nationalmannschaften ausstatten soll, sorgt für Unverständnis und Irritationen. Grund dafür ist der lange, erfolgreiche Weg, den die beiden Partner gemeinsam zurückgelegt haben - angefangen bei der Fußball-WM 1954.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hätte sich bei der Entscheidung "ein Stück mehr Standortpatriotismus" gewünscht. Dahinter steht, dass nicht nur er sich Sorgen macht um den Wirtschaftsstandort Deutschland und den weltweit immer noch guten Ruf von Produkten mit dem Gütesiegel "made in Germany".
Doch an diesem Punkt hat der DFB auch schon mal anders entschieden. Schon 2018 soll Nike ein deutlich besseres Angebot abgegeben haben als der deutsche Konkurrent. Damals konnte der "Angriff" aus den USA aber gerade noch abgewehrt werden. Aus alter Verbundenheit sei man Adidas seinerzeit treu geblieben, hieß es. Schließlich - und das betonte jetzt nicht nur U21-Nationaltrainer Antonio di Salvo - verbinde Adidas und den DFB "eine Historie".
Seit diesen Tagen und diesem unerwarteten Erfolg gehörten Adidas und der DFB zusammen. Mit Ausnahme der Fußball-WM 1970 in Mexiko, als die deutsche Mannschaft vom britischen Hersteller Umbro ausgestattet wurde, blieb der DFB den Herzogenaurachern treu, ab 1971 dann auch vertraglich fixiert. Und die Einhaltung der richtigen "Kleiderordnung" wurde in den kommenden Jahrzehnten streng kontrolliert.
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