80er-Nostalgie mit Alt-Rebell Billy Idol in der Mercedes-Benz Arena
Bei „Rebel Yell“ und „White Wedding“ rastet die Mercedes-Benz Arena aus, da gibt es kein Halten mehr für die rund 7000 Fans. Die Fäuste werden gereckt, die Beine drehen durch, die Lust aufs Mitsingen und das ausgelassene Baden in 80er Jahre-Nostalgie ist riesengroß. Die Menschen strahlen, genau wie ihr Idol auf der Bühne.
Ja, natürlich waren es die alten Klassiker, die beim Konzert von Billy Idol für die emotionalsten Momente sorgten. Mit „Dancing With Myself“ hatte der Alt-Rebell eröffnet, und da konnte man noch gar nicht sagen: Ist seine Stimme noch okay? Die Aussteuerung war nicht optimal, wurde aber besser. Und dann war klar: ja, alles soweit in Ordnung bei dem Mann, der in seinem Leben keinem Exzess aus dem Weg gegangen war.
Billy Idol bot den Fans kein spektakuläres, aber grundsolides Konzert aus alten Krachern und jüngeren Nummern. Nicht jeder Song ist ein großer Wurf, aber Billy, dieser grundsympathische Kerl, der sein Publikum zu schätzen und lieben weiß, glich das stets durch Entertainment und eine wilde Dauer-Animation der Fans aus. Ständig war er in Bewegung, und machte dabei gern auch auf ein bisschen wild. Aber eben nur ein bisschen.
Den alten 66jährigen, der einen auf 20 macht, den wollte er uns nicht vorspielen. Nein, das hatte alles gekonnten Altpunk-Stil. Und da passte es sogar, dass Billy zur besseren Durchlüftung gern die Lederjacke offen hatte – und bauchfrei rumrannte. Konnte sich sehen lassen, ja, da schwabbelte nichts Unansehnliches.
Billy Idol, dieser lebenden Legende, geht es gerade offenbar richtig gut. Und er hatte Spaß, mächtig Spaß in Berlin. Genau wie seine Band, aus der Co-Schreiber Steve Stevens hervorstach, der immer wieder mit kleinen Gitarrengewittern und schönen Soli brillierte, und dabei auch ewig Gutes wie „Stairway To Heaven“ von Led Zeppelin anklingen ließ.
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